Geschichte der Studentenverbindung Flavia Lambach


"Semper tempore firmiores sicut monasterium nostrum"

Dr. Gerhard Opitz im Flaven Couleur
Dr. Gerhard Opitz

Am 22. Februar 1974 wird unsere Flavia gegründet. Treibende Kräfte hinter der Gründung sind Dr. Gerhard Opitz aus Innsbruck und ein Lehrer des Aufbaurealgymnasiums Lambach, Prof. Mag. Max Kreutzer, die als Mitglieder der Akademischen Verbindung Austria-Innsbruck im ÖCV auf die Idee kommen, in Lambach eine Mittelschülerverbindung ins Leben zu rufen. Prof. Mag. Max Kreutzer holt sich daraufhin die Zustimmung des Stiftes Lambach und der Schule. Als Mitgründer treten noch weitere Vertreter der Austria-Innsbruck, der Mittelschülerverbindung Gamundia Gmunden im MKV, die auch die Patronanz als Mutterverbindung übernimmt, und anderer oberösterreichischer Verbindungen auf. Darüber hinaus können der Vorsteher des Stiftes, Abt Albert Siebenhüter und einige Patres sowie der Leiter des Aufbaurealgymnasiums, Direktor Dr. Rudolf Buchberger und einige Professoren gewonnen werden.

Im Konvikt des Stiftes findet Flavia begeisterten Anklang. Es werden 70 Aufnahmeansuchen gestellt, von denen der Philistersenior (Vorstand der Alten Herren) Prof. Mag. Max Kreutzer 40 Kandidaten, so genannte Fuchsen, auswählt. Flavia hat somit den größten „Fuchsenstall“ Österreichs. Auch ein erstes Verbindungsheim genannt „Bude“ wird im so genanten Prälatenstüberl eingerichtet.

Publikationskommers der Flavia Lambach
Publikationskommers

Im Rahmen der Landesverbandstagung des Oö. MKV vom 28. bis 29. September 1974 findet als erster Höhepunkt der jungen Verbindung der Publikationskommers im Refektorium des Stiftes statt.

Am 22. Februar 1975 wird das 1. Stiftungsfest der Flavia gefeiert. Zum Kommers im Refektorium des Stiftes finden sich 175 Teilnehmer ein. Im Zuge dieser Veranstaltung wird u.a. an Landeshauptmann a.D. Dr. Erwin Wenzl das Ehrenband der Flavia verliehen.

Die ersten beiden Verbindungsjahre sind geprägt durch ein dichtes und gut besuchtes Veranstaltungsprogramm, die im Freundschaftskommers mit der AV Austria-Innsbruck im Refektorium des Stiftes am 27. September 1975 gipfeln.

Auf Grund unseres großen Mitgliederstandes versuchen einige Flaven in den Jahren 1975 und 1976 die sistierte Nachbarverbindung Frankonia Vöcklabruck zu reaktivieren. Es ist der Beginn einer langfristigen Erfolgsgeschichte.

Am 21. Februar 1976 findet das Stiftungsfest erstmals in der Aula der Stiftsschulen mit 105 Teilnehmern statt. Bei der in diesem Rahmen auch stattfindenden Vereinssitzung werden erstmals ein Verbindungsgericht und eine Geschäftsordnungskommission gewählt.

In diesem Jahr übersiedelt die Flavia auch in eine neue Bude, die sich links vom Eingangsportal des Stiftes befindet.

Im Sommersemester 1976 wird unter der Patronanz der Flavia unsere Tochterverbindung Mercuria in Eferding gegründet.

In den folgenden Jahren entwickelt sich ein reges Verbindungsleben. Nachwuchs erhält die Flavia reichlich aus dem Konvikt des Stiftes, wobei jedoch die Anwerbung ortsansässiger Schüler vernachlässigt wird und dadurch vorerst eine Verankerung der Verbindung im Ort nicht gelingt. Dies wird für Flavia in der Zukunft nicht ohne Folgen bleiben.

Im Jahr 1980 müssen wir unsere Bude aufgeben, da der Raum von den Stiftsschulen benötigt wird. Unsere Veranstaltungen konten wir aber im Konvikt sowie im Gasthaus Sammer abhalten.

Anlässlich des 7. Stiftungsfestes am 7. März 1981 wird dem Förderer des Stiftes Lambach, Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck das Ehrenband der Flavia überreicht. Die Laudatio hält Abt Albert Siebenhüter.

Ende 1983 wird Flavia vom Stift wieder das Prälatenstüberl als Bude zur Verfügung gestellt, welches dann nach Adaptierung und Einrichtung im Sommersemester 1984 bezogen werden kann.

Das Wintersemester 1984/1985 ist überschattet vom tragischen Unfalltod unseres Gründers Prof. Mag. Max Kreutzer, der in Mexiko beim Tauchen im 47. Lebensjahr verunglückt. Er war einige Jahre zuvor samt Familie nach Guatemala ausgewandert, um dort an einer österreichischen Schule zu unterrichten.


Im Wintersemester 1986/1987 müssen wir erneut unsere Bude im Prälatenstüberl räumen, erhalten aber dafür – diesmal rechts neben dem Stiftsportal - ein neues Verbindungslokal, mit dem die Flavia sehr zufrieden ist und uns bis heute zur Verfügung steht. Ein Jahr später erfolgt eine umfassende Budenrenovierung mit finanzieller Unterstützung des Oberösterreichischen Landesverbandes des MKV sowie durch Spenden einiger Mitglieder.

1986 erfolgt auch die Errichtung einer Handelsakademie an den Stiftsschulen, was bei Flavia die Hoffnung auf einen zusätzlichen Nährboden für neue Mitglieder erweckt. Leider wird diese Hoffnung aber nicht erfüllt.

Am 25. Juni 1988 findet das 14. Stiftungsfest statt, bei dem u.a. der damalige Präsident des Oö. Landesschulrates und spätere Landeshauptmann-Stellvertreter Prof. Dr. Karl-Albert Eckmayr das Band der Flavia verliehen bekommt.

Im Jahr 1988 wird anstelle des Aufbaurealgymnasiums ein Realgymnasium in Lambach errichtet.

Auf Initiative unseres Gründers Dr. Gerhard Opitz erfolgt anlässlich eines Kommerses, den Flavia am 5. November 1988 gemeinsam mit dem Oö. Landesverband des MKV in der Aula der Stiftsschulen feiert, die Bandverleihung an Univ.-Prof. DDr. Clemens-August Andrae, der später tragisch mit der Lauda-Air über Thailand verunglückte. Die Laudatio hält der spätere Bürgermeister der Stadt Innsbruck, Mag. DDr. Herwig van Staa.

Am 20. Juli 1989 verstirbt der langjährige Leiter des Konviktes, Pater Augustin Roschatt, was die Schließung des Konvikt-Internats ab Herbst 1989 zur Folge hat. Somit fehlt unserer Flavia ab diesem Zeitpunkt der bis dahin wichtigste Boden für die Anwerbung junger Mitglieder und der aktive Verbindungsbetrieb kommt fast gänzlich zum Erliegen.

 Mag. DDr. Herwig van Staa
Mag. DDr. Herwig van Staa


In den nächsten mehr als 10 Jahren werden zwar von verschiedenen Mitgliedern engagierte Versuche unternommen, Schüler zu unserer Verbindung zu bringen. Sie scheitern jedoch immer wieder. Immerhin wird aber von ambitionierten „Altherrenteams“ die Verbindung weitergeführt und über die ganzen Jahre ein ansehnliches Veranstaltungsprogramm in Lambach angeboten, obwohl – mit wenigen Ausnahmen – praktisch keine Mitglieder im Ort ansässig sind. Dazu wird auch in Linz ein monatlicher „Flavenstammtisch“ installiert, der auch zum Kontakt unter den Mitglieder, die ja in ganz Oberösterreich und weit darüber hinaus verstreut sind, beiträgt.

An Veranstaltungen sind in diesen Jahren besonders das 20. Stiftungsfest vom 24. bis 26. Juni 1994, zu dem auch eine Verbindugschronik  erscheint, sowie das 25. Stiftungsfest vom 12. bis 13. November 1999, bei dem der Bürgermeister der Stadt Innsbruck Mag. DDr. Herwig van Staa das Band der Flavia erhält, zu erwähnen.

Am 28. Dezember 1995 stirbt der Alt-Abt des Stiftes Lambach, Albert Siebenhüter. Mit ihm verliert Flavia einen großen Fürsprecher und Gönner.

Eine weitere Säule, den Kontakt unter den Mitgliedern aufrecht zu erhalten, ist seit 1996 das Erscheinen der „Flavenpost“, der Vereinszeitung unserer Verbindung, die in unregelmäßigen Abständen erscheint.

Reaktivierungskomers der Flavia Lambach, 2002
Reaktivierungskomers


Erst im 2. Halbjahr 2001 kommt wieder Bewegung in das aktive Verbindungsleben der Flavia. Nach Gesprächen mit den Flaven Dkfm. Heinrich Obermüller, Thomas Aichinger und Dr. Gernot Mayer, alle aus Wels, tritt Philipp Oberndorfer, ein junges Mitglied der Mittelschülerverbindung Traungau Wels im MKV, mit einem ambitionierten Team, bestehend aus Vertretern des Traungau Wels im MKV, der Frankonia Vöcklabruck und der ÖCV-Verbindung Severina Linz an, die Flavia zu reaktivieren. Der Versuch gelingt eindrucksvoll. Zum Reaktivierungsfest, das am 2. März 2002 mit einer Hl. Messe, einem Festumzug durch Lambach und einem Festkommers im Schubertsaal des Gasthauses Sammer stattfindet, kommen über 250 Teilnehmer.

In den ersten Reaktivierungsmonaten wurden vom Team um Philipp Oberndorfer 6 neue Mitglieder für die Studentenverbindung Lambach geworben und es wurde damit erneut ein solider Grundstein für eine positive Zukunft gelegt.

 

Im Jahre 2009 findet erneut unser Stiftungsfest im Gasthaus Saamer statt. Anlässlch des 35 Bestandesjubiläums ist besonders die Ehrenbandverleiung an den amtierenden Landeshauptman Dr. Josef Pühringer zu erwähnen.

 

2014 findet das 40 Stiftunsfest gemeinsamt mit unserer Mutterverbindung Gamundia Gmunden im Sommerrefektorium des Stiftes Lambach statt. Unter anderen erhält der mitlerweile Stellvertretende Landeshauptman Mag. Dr. Michael Strugl, MBA für sein Engagement für Oberösterreich das Ehrenband der Verbindung.

 

Auch Heute noch ist die Verbindung fest mit Wels-Land und Lambach verbunden, tritt ein für Ihre Prinzipien und lebt das Couleurstudententum!